Aus einem Interview von Carlos Hanimann und Brigitte Hürlimann in der “Republik” mit Professor Alberto Achermann anlässlich seines Rücktritts als Präsident der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter (NKVF):
“Wo haben Sie die gravierendsten Missstände beobachtet?
Ich will niemanden an den Pranger stellen, darum rede ich nicht gerne über Einzelfälle. Das war immer unsere Arbeitsweise, und die hat sich bewährt. Dadurch sind die Institutionen eher bereit für Veränderungen. Problematisch ist aber etwa das Stadtzürcher Polizeigefängnis, das ist etwas vom Gröberen, was ich gesehen habe. Dort werden Kinder ab zehn Jahren eingesperrt, Tür an Tür mit Kriminellen. Die Stimmung ist belastend; die Unruhe, das Geschrei in der Nacht … So etwas ist in der Schweiz nicht akzeptierbar. Wo die Antifolterkommission unbedingt hinschauen müsste, das sind die Demenzabteilungen. Aber uns fehlen die Mittel dazu. Andere Schwerpunkte sind die unverhältnismässigen Bedingungen in der Untersuchungshaft oder die Situation der Frauen im Justizvollzug.”
Link zum Interview.
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